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01.07.2023
Der urbane Wasserkreislauf
Tagtäglich trinken und nutzen wir Wasser zu den verschiedensten Zwecken: zum Waschen, Spülen oder Putzen. Auch die Landwirtschaft, das Gewerbe und die Industrie nutzen das natürlich vorkommende Wasser z. B. zur Herstellung bestimmter Produkte, zur Kühlung oder zur Energiegewinnung. Durch diese vielfältige Verwendung des Wassers greift der Mensch jedoch entscheidend in den natürlichen Wasserkreislauf ein. Ähnlich dem großen natürlichen oder hydrologischen Wasserkreislauf zeigt sich auch im kleinen urbanen oder künstlichen Wasserkreislauf, dass Wasser nicht verbraucht, sondern nur gebraucht wird.
Das Wasser, das bei uns zu Hause aus dem Wasserhahn kommt, stammt aus dem natürlichen Wasserkreislauf. In der Regel stammt ein Teil des Trinkwassers aus dem Grundwasser, das mithilfe von Quellfassungen oder Bohrungen gefördert wird, ein anderer Teil aus dem Oberflächenwasser, wie einem Fluss oder einem See. Im Wasserwerk wird das so gewonnene Rohwasser gegebenenfalls gereinigt und zu Trinkwasser aufbereitet. Danach wird das fertige Trinkwasser über ein langes Leitungsnetz an die Trinkwasserversorger verteilt, die es dann an die einzelnen Nutzer weiterverteilen. Um z. B. Verbrauchsschwankungen oder Verbrauchsspitzen abzudecken, wird das Trinkwasser in lokalen Wasserbehältern gespeichert. Die Wasserbehälter können sowohl Erdbehälter, das heißt ebenerdig gebaute und mit Boden bedeckte Betonbauwerke, als auch Wassertürme sein. Die Behälter liegen stets höher als die angeschlossenen Häuser, sodass das Trinkwasser nicht gepumpt werden muss, sondern mit dem natürlichen Gefälle durch die Leitungen fließen kann. Ein Mindestdruck von 2,5 bar bis 2,7 bar für neue Netze sollte jedoch im Leitungsnetz gewährleistet sein, damit das Wasser auch bei dem höchstgelegenen Haus im obersten Geschoss mit ausreichend Druck aus dem Wasserhahn kommt.
Das durch den häuslichen, gewerblichen oder industriellen Gebrauch verunreinigte Wasser wird als Abwasser über den Abfluss und die Kanalisation in eine Kläranlage geleitet. Nachdem das verschmutzte Abwasser in der Kläranlage gereinigt wurde, wird es dem natürlichen Wasserkreislauf wieder zugeführt, indem es in einen Bach oder Fluss, den sogenannten Vorfluter, geleitet wird.
Da die technischen Möglichkeiten der Kläranlagen begrenzt sind und das Entfernen auch kleinster Verunreinigungen aus dem Abwasser sehr aufwendig ist, ist es notwendig, das Wasser nicht unnötig zu verschmutzen und zu belasten. Zumal es sich in einem ständigen Kreislauf befindet und somit immer wieder zu uns zurückkehren wird.